domingo, 1 de novembro de 2015

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domingo, 13 de setembro de 2015

Einleitung in das Studium der Stiritistischen Lehre - Allan Kardec - Teil 4 . Vorrede


Vorrede
Phänomene, die aus den Gesetzen der gewöhnlichen
Wissenschaft heraustreten, zeigen sich von allen Seiten und
enthüllen uns in ihrer Ursache das Wirken eines freien und
intelligenten Willens.
Die Vernunft sagt uns, dass eine intelligente Wirkung eine
intelligente Kraft zur Ursache haben muss, und Tatsachen
haben bewiesen, dass diese Kraft durch materielle Zeichen mit
den Menschen in Verbindung treten kann.
Über ihre Natur befragt, hat diese Kraft erklärt, sie gehöre zur
Welt der spirituellen Wesen, welche die materielle Hülle der
Menschen abgelegt haben. So wurde die Lehre der Geistwesen
offenbart.
Der Verkehr zwischen geistiger und körperlicher Welt liegt in
der Natur der Dinge begründet und bildet keine übernatürliche
Tatsache; deshalb findet man Zeichen davon bei allen Völkern
und zu allen Zeiten; heutzutage sind sie allgemein und aller
Welt zugänglich.
Die Geistwesen verkünden, dass die von der Vorsehung
bestimmte Zeit für eine universelle Kundgebung gekommen ist
und dass es ihre Mission sei - als Diener Gottes und Vertreter
seines Willens - die Menschen zu unterrichten und aufzuklären
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und eine neue Ära zu eröffnen zur Regeneration der Menschheit.
Dieses Buch ist eine Sammlung ihrer Lehren; es ist auf
Anordnung und nach Diktat höherer Geistwesen geschrieben,
um die Grundlagen einer vernünftigen Philosophie zu bilden, frei
von den Vorurteilen systematisierenden Verstandes; es enthält
nichts, was nicht der Ausdruck ihres Denkens wäre und was
nicht ihrer Kontrolle unterlegen hätte. Nur die Anordnung und
methodische Verteilung des Stoffes, wie auch die Anmerkungen
und die Form einiger ausgearbeiteter Teile sind das Werk
dessen, der den Auftrag zur Veröffentlichung bekommen hat.
Unter den Geistwesen, die bei der Vollendung dieses Werkes
mitgewirkt haben, lebten mehrere zu unterschiedlichen Zeiten
auf Erden, wo sie Tugend und Weisheit gepredigt und ausgeübt
haben; andere gehören ihrem Namen nach keiner Persönlichkeit
an, deren Andenken die Geschichte bewahrt hätte, aber
ihre erhabene Gesinnung wird durch die Reinheit ihrer Lehre
und ihre Verbindung mit denen bezeugt, die verehrte Namen
tragen.
Dies sind die Worte, mit denen sie durch schriftliche Vermittlung
mehrerer Medien den Auftrag erteilt haben, dieses Buch zu
schreiben:
„Befasse dich eifrig und beharrlich mit der Arbeit, die du unter
unserer Mitwirkung in Angriff genommen hast, denn diese Arbeit
ist unsere. Wir haben hier den Grundstein zu dem neuen
Gebäude gelegt, das sich erhebt und eines Tages alle Menschen
in demselben Gefühl von Liebe und Barmherzigkeit
vereinigen soll; aber bevor wir es verbreiten, werden wir es
zusammen durchsehen, um alle Einzelheiten zu überprüfen.
„Wir werden bei dir sein, wann immer du darum bittest, um
dich in deinen anderen Arbeiten zu unterstützen; denn dies ist
nur ein Teil der Mission, die dir anvertraut ist, und die dir schon
durch einen von uns enthüllt worden ist.
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„Unter den Belehrungen, die dir gegeben werden, gibt es
einige, die du bis auf weitere Anweisung für dich allein behalten
sollst; wir werden dir angeben, wann der Augenblick zu ihrer
Veröffentlichung gekommen ist; bis dahin denke über sie nach,
damit du bereit bist, wenn wir es dir sagen.
„Du sollst an den Anfang des Buches die Weinrebe setzen,
die wir dir gezeichnet haben, ( Obige Rebe ist eine Nachbildung
der von den Geistern gezeichneten. Anmerkung des Verfassers)
weil sie das Sinnbild der Arbeit des Schöpfers ist; alle materiellen
Prinzipien, die am besten Körper und Geist darstellen
können, finden sich hierin vereint: der Körper ist die Rebe; der
Geist ist der Saft; die Seele oder das Geistwesen, vereint mit
der Materie, das ist die Beere. Der Mensch macht den Geist
durch Arbeit spitzfindig, und du weißt, dass der Geist nur durch
körperliche Arbeit Kenntnisse erwirbt.
„Lass dich durch Kritik nicht entmutigen. Du wirst erbitterte
Widersacher finden, besonders unter den an Missbrauch
interessierten Leuten. Du wirst sie sogar unter den Geistwesen
finden, denn jene, die sich noch nicht vollständig vom Materiellen
befreit haben, suchen oft aus Bosheit oder Unwissenheit
Zweifel hervorzurufen; aber geh immer weiter! Verlass dich auf
Gott und gehe zuversichtlich deinen Weg: wir werden da sein,
um dir beizustehen, und die Zeit ist nahe, in der die Wahrheit
von allen Seiten zum Ausdruck kommen soll.
„Die Eitelkeit bestimmter Menschen, die alles zu wissen
glauben und alles auf ihre Weise erklären möchten, wird
abweichende Meinungen aufkommen lassen; aber alle, die den
großen Grundsatz Jesu vor Augen haben, werden sich in
demselben Gefühl der Liebe zum Guten vereinigen und sich
durch ein brüderliches Band verbünden, das die ganze Welt
umschließen wird; sie werden die elenden Streite um Worte beiseite
lassen, um sich nur mit den wesentlichen Dingen zu
befassen, und die Lehre wird hinsichtlich des Inhalts immer
dieselbe sein für alle, die Mitteilungen höherer Geistwesen
erhalten.
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„Durch Beharrlichkeit wird es dir gelingen, die Frucht deiner
Arbeit zu ernten. Das Vergnügen, das du empfinden wirst, wenn
du die Lehre sich verbreiten und richtig verstanden siehst, wird
dir eine Belohnung sein, deren ganzen Wert du vielleicht mehr
in der Zukunft als in der Gegenwart erkennen wirst. Kümmere
dich also nicht um die Dornen und die Steine, die Ungläubige
oder Böswillige dir auf den Weg streuen werden; behalte dein
Vertrauen: mit Vertrauen wirst du zum Ziel gelangen und stete
Hilfe verdienen.
„Denk daran, dass die guten Geistwesen nur denen zur Seite
stehen, die Gott voll Demut und Uneigennützigkeit dienen und
alle von sich weisen, die in dem Weg zum Himmel ein Sprungbrett
für die Dinge der Erde suchen; sie ziehen sich vom
Hochmütigen und Ehrgeizigen zurück. Hochmut und Ehrgeiz
werden immer eine Barriere zwischen dem Menschen und Gott
bilden; das ist ein Schleier, der über das himmlische Wissen
geworfen ist, denn Gott kann den Blinden nicht gebrauchen, um
andere das Licht begreifen zu lassen.”
Johannes der Evangelist, der heilige Augustins, der heilige
Vincent de Paul, der heilige Ludwig, der Geist der Wahrheit,
Sokrates, Platz, Fénelon, Franklins, Swedenborg etc., etc.

Anmerkung: Die in diesem Buch enthaltenen Prinzipien gehen entweder
aus den von den Geistwesen gegebenen Antworten auf direkte Fragen hervor,
die ihnen zu unterschiedlichen Zeiten vorgelegt wurden und von einer großen
Anzahl von Medien vermittelt wurden, oder auf von ihnen spontan gegebene
Belehrungen für uns oder andere Personen über die jeweils behandelten
Themen. Alles ist so koordiniert worden, dass es ein ordentliches und
methodisches Ganzes ergibt, und es wurde der Öffentlichkeit erst zugänglich
gemacht, nachdem es mehrfach noch einmal durchgesehen und von den
Geistwesen selbst korrigiert worden war. Diese neue Ausgabe wurde von
ihnen ebenfalls noch einmal neu und sorgfältig geprüft.

Was in Anführungszeichen hinter den Fragen steht, ist die wörtliche
Antwort der Geistwesen. Was kleiner gedruckt und durch Kursivdruck
besonders gekennzeichnet ist, beinhaltet die Bemerkungen oder Erläuterungen,
die der Herausgeber hinzugefügt hat und die gleichermaßen von den
Geistwesen kontrolliert worden sind.

Das Buch der Geister - Allan Kardec - Teil 1- Fragen 1-2

Unten stehen einige der zahlreichen Klärungen des Spiritismus, die in Das Buch der Geister zu finden sind:

Teil 1: Der Ursprung aller Ding

1) Gott
a) Was ist Gott?

Gott ist die höchste Intelligenz, der Ursprung von allem, was existiert.

b) Könnte man sagen, dass Gott das Unendliche sei?
Das ist eine ungenaue Definition, denn Gott ist kein Ort oder Raum. Vielmehr ist Gott unendlich in seinen Vollkommenheiten.

2) Beweise für die Existenz Gottes

a) Wo kann man den Beweis für die Existenz Gottes finden?
In einem Satz, den man oft in den Naturwissenschaften verwendet: Es gibt keine Wirkung ohne Ursache.
Um an Gott zu glauben, muss man nur einen Blick auf alles werfen, was nicht Werk des Menschen ist, nämlich die Natur hier auf der Erde und das gesamte Universum da draußen.
Da das Universum existiert, hat es eine Ursache. An der Existenz Gottes zu zweifeln, hieße somit leugnen, dass jede Wirkung eine Ursache hat, und behaupten, dass das Nichts etwas habe bewirken können.

b) Welcher Schluss lässt sich aus dem intuitiven Gefühl ziehen, das alle Menschen von der Existenz Gottes in sich tragen?
Dass Gott existiert! Schließlich, woher würde ihnen sonst dieses Gefühl kommen, wenn es auf nichts beruhte? Es ist außerdem eine Folge des Prinzips, dass es keine Wirkung ohne Ursache gibt.

c) Könnte unser innerstes Gefühl der Existenz Gottes nicht etwa auf unsere Erziehung und den Einfluss des Umfeldes, in dem wir leben, zurückzuführen sein?
Wenn dies der Fall wäre, warum würden es die Naturvölker haben? Wenn das Gefühl der Existenz eines höheren Wesens lediglich die Folge einer Lehre wäre, dann würde es nicht universell sein, das heißt, es würde nur unter den Menschen vorhanden sein, welche diese Lehre empfangen hätten.

d) Was sollen wir von der Ansicht halten, die den Ursprung aller Dinge den Eigenschaften der Materie oder dem Zufall zuschreibt?
Der Ursprung aller Dinge kann nicht in der Materie liegen, denn auch sie hatte einen Anfang und kann sich nicht selbst erschaffen haben. Außerdem, wie kann man den Zufall für ein intelligentes Wesen halten? Schließlich deutet die Harmonie der Naturgesetze, die im gesamten Universum herrschen, auf ein intelligentes Zusammenwirken hin. Den Ursprung aller Dinge dem Zufall zuschreiben, wäre nicht einleuchtend, denn der Zufall ist blind und kann keine intelligenten Wirkungen hervorbringen. Und ein intelligenter Zufall wäre kein Zufall mehr.

e) Warum sieht man im Ursprung aller Dinge eine Intelligenz, die allen anderen überlegen ist?
Ein Sprichwort besagt: Am Werk erkennt man den Meister. Man betrachte somit das Werk, nämlich das gesamte Universum, und suche dessen Urheber.
Die Macht einer Intelligenz erkennt man an deren Werken, so wie der technisch ausgefeilte Mechanismus einer Uhr den Geistreichtum desjenigen offenbart, der sie konzipierte. Da kein menschliches Wesen das erschaffen kann, was die Natur hervorbringt, ist der Ursprung aller Dinge eine der Menschheit überlegene Intelligenz, mit welchem Namen man sie auch immer bezeichnen mag.

Einleintung in das Studium der Spiritistischen Lehre -Allan Kardec - Teil 2 .

24
V.
Später erkannte man, dass Körbchen wie Brettchen tatsächlich
nur eine Verlängerung der Hand bildeten, und das Medium,
das den Bleistift direkt in die Hand nahm, unter einem unwillkürlichen
fast fieberhaften Impuls zu schreiben begann. Auf diese
Weise erfolgten die Mitteilungen schneller, leichter und vollständiger;
heute ist das am meisten verbreitet, um so mehr, als
die Zahl der mit dieser Fähigkeit begabten Personen beträchtlich
ist und täglich steigt. Die Erfahrung machte schließlich
mehrere andere Abarten der medialen Möglichkeiten bekannt
und man erfuhr, dass diese Mitteilungen auch durch Sprechen,
Hören, Sehen, Fühlen u.s.w., ja sogar durch direkte Schrift der
Geistwesen, d.h. ohne Mithilfe der Hand des Mediums oder des
Bleistiftes erfolgen konnten.
Als das erreicht war, blieb noch ein wesentlicher Punkt übrig,
nämlich die Frage nach der Rolle des Mediums bei diesen
Antworten und dem Anteil, den es daran nehmen kann, mechanisch
oder ethisch. Zwei wesentliche Umstände, die einem
aufmerksamen Beobachter nicht entgehen dürften, können das
Problem lösen. Der erste ist die Art und Weise, wie sich das
Körbchen unter dem Einfluss des Mediums bewegt, durch das
bloße Auflegen der Finger auf den Rand; die Überprüfung
beweist die Unmöglichkeit irgendeiner Steuerung. Diese Unmöglichkeit
wird vor allem offenbar, wenn zwei oder drei
Personen sich gleichzeitig um dasselbe Körbchen setzen; unter
ihnen müsste dann eine wirklich phänomenale Übereinstimmung
der Bewegung herrschen, außerdem eine gleiche Übereinstimmung
der Gedanken, um sich über die Antwort auf die
gestellte Frage einigen zu können. Eine andere, nicht weniger
merkwürdige Tatsache vergrößert noch die Schwierigkeit, nämlich
die radikale Änderung der Schrift, je nach dem sich mitteilenden
Geistwesen, und jedes Mal, wenn dasselbe Geistwesen
wiederkommt, wiederholt sich auch seine Schrift. Das
Medium hätte sich also bemühen müssen, seine eigene Schrift
auf zwanzig verschiedene Weisen zu ändern und müsste sich
vor allem auch an die erinnern, die diesem oder jenem Geistwesen
angehört.
25
Der zweite Umstand ergibt sich direkt aus der Art der Antworten,
die meistens, vor allem, wenn es sich um abstrakte oder
wissenschaftliche Fragen handelt, offenkundig über die Kenntnisse
und manchmal sogar über das Fassungsvermögen des
Mediums hinausgehen, das außerdem von dem, was unter
seinem Einfluss geschrieben wird, für gewöhnlich kein Bewusstsein
hat; oft versteht oder begreift es die gestellte Frage gar
nicht, die in einer dem Medium fremden Sprache formuliert sein
kann oder nur innerlich gedacht, und die Antwort kann auch in
dieser Sprache erfolgen. Oft tritt auch der Fall ein, dass das
Körbchen spontan, ohne vorausgegangene Frage, über
irgendein beliebiges, ganz unerwartetes Thema schreibt.
Diese Antworten tragen in bestimmten Fällen solch einen
Stempel von Weisheit, Tiefe und Schlagfertigkeit, enthüllen so
hohe, so erhabene Gedanken, dass sie nur von einer höheren
Intelligenz ausgehen können, die von der reinsten moralischen
Gesinnung geprägt ist; andere Male sind sie so leichtfertig,
nichtssagend, ja sogar ordinär, dass die Vernunft sich weigert,
zu glauben, sie könnten aus derselben Quelle hervorgehen.
Diese Verschiedenheit der Sprache lässt sich nur mit der
Verschiedenheit der sich kundgebenden Intelligenzen erklären.
Stehen diese Intelligenzen innerhalb der Menschheit oder
außerhalb? Dieses ist der Punkt, der klargestellt werden muss
und dessen vollständige Erklärung man in diesem Buch findet,
so, wie sie von den Geistwesen selbst geliefert worden ist.
Hier liegen also offenkundige Wirkungen vor, die außerhalb
des gewohnten Bereichs unserer Beobachtungen entstehen, die
keineswegs geheimnissvoll geschehen, sondern am hellichten
Tage, die alle sehen und feststellen können und die nicht das
Privileg eines einzigen Individuums sind, sondern von Tausenden
Tag für Tag nach Belieben wiederholt werden. Diese
Wirkungen haben zwangsläufig eine Ursache, und da sie ja die
Handlung einer Intelligenz und eines Willens verraten, gehen sie
über den Bereich der reinen Physik hinaus.
52

Einleitung in das Studium des Spiritistischen Lehre - Allan Kardec - Teil 3 .

XVI.
Es bleiben nur noch zwei Einwände zu prüfen: die einzigen,
die diesen Namen verdienen, weil sie auf vernünftigen Theorien
fußen. Beide lassen die Realität all der materiellen als auch
geistigen Phänomene gelten, aber sie schließen die Einwirkung
von Geistwesen aus.
Nach der ersten dieser Theorien wären alle den Geistwesen
zugeschriebenen Kundgebungen nichts anderes als magnetische
Wirkungen. Die Medien befänden sich in einen Zustand,
den man als wachen Somnambulismus bezeichnen könnte, ein
Phänomen, das jeder, der den Magnetismus erforscht hat,
bezeugen könne. In diesem Zustand erlangten die intellektuellen
Fähigkeiten eine anomale Entfaltung; der Kreis intuitiver
Wahrnehmungen gehe über die Grenzen unserer gewöhnlichen
Auffassung hinaus. Demnach würde das Medium aus sich
selbst und aus seiner Hellsichtigkeit alles schöpfen, was es
sagt, und alle Grundkenntnisse, die es übermittelt, selbst in
Bezug auf Dinge, die ihm im Normalzustand fremd sind.
Nicht wir bestreiten die Macht des Somnambulismus, dessen
Wunder wir gesehen und in mehr als 35 Jahren alle Phasen
studiert haben; wir räumen ein, dass viele spiritistische Manifestationen
sich in der Tat dadurch erklären lassen; aber eine
beständige und aufmerksame Beobachtung weist eine ganze
Menge von Tatsachen auf, wo die Einmischung des Mediums
in einer anderen Weise als der eines passiven Werkzeugs
materiell unmöglich ist. Denen, die diese Ansicht teilen, sagen
wir genau wie allen anderen: „Schaut und beobachtet, denn ihr
habt mit Sicherheit nicht alles gesehen!”Anschließend halten wir
ihnen zwei aus ihrer eigenen Lehre gezogene Überlegungen
entgegen. Woher ist die spiritistische Theorie gekommen? Ist es
ein System, das sich einige Menschen ausgedacht haben, um
bestehende Tatsachen zu erklären? Keineswegs! Wer also hat
es enthüllt? Ganz genau jene Medien, deren Hellsichtigkeit ihr
so rühmt. Wenn also diese Hellsichtigkeit so ist, wie ihr annehmt,
warum hätten die Medien den Geistwesen dann zu53
geschrieben, was sie angeblich aus sich selbst geschöpft
haben? Wie hätten sie diese so präzisen, so logischen und so
erhabenen Lehren über das Wesen jener außerhalb der
Menschheit stehenden Intelligenzen geben können? Es geht nur
eines, entweder sie sind hellsichtig oder sie sind es nicht: wenn
sie es sind und man ihrem Wahrheitsgehalt traut, kann man
unmöglich annehmen, dass sie nicht die Wahrheit sagen.
Zweitens, wenn alle Phänomene ihren Ursprung im Medium
hätten, dann wären sie bei demselben Individuum identisch und
man würde nicht beobachten, wie dieselbe Person eine diametral
entgegengesetzte Ausdrucksweise benutzt oder nacheinander
die widersprüchlichsten Dinge zum Ausdruck bringt.
Dieser Mangel an Einheitlichkeit in den vom Medium erhaltenen
Durchsagen beweist die Verschiedenartigkeit der Quellen; wenn
man diese also nicht alle im Medium finden kann, muss man sie
wohl oder übel außerhalb suchen.
Nach anderer Ansicht ist das Medium sehr wohl die Quelle
der Manifestationen, aber anstatt diese aus sich selbst zu
schöpfen, wie die Urheber der somnambulistischen Theorie
behaupten, holt es sie aus seiner unmittelbaren Umgebung. Das
Medium wäre also eine Art Spiegel, der alle Ideen, Gedanken
und Kenntnisse der Personen aus seiner Umgebung reflektierte;
es würde nichts sagen, was nicht wenigstens einigen bekannt
wäre. Man kann nicht den Einfluss der Anwesenden bestreiten -
und das ist sogar ein Prinzip der Lehre - den sie auf die Art der
Kundgebungen ausüben; aber dieser Einfluss ist ein ganz
anderer als der, von dem man ausgeht, und von da bis zu der
Annahme, das Medium sei nur das Echo ihrer Gedanken, ist ein
großer Sprung, denn Tausende von Tatsachen beweisen entschieden
das Gegenteil. Hier liegt also ein schwerer Irrtum vor,
der einmal mehr die Gefahr voreiliger Schlussfolgerungen
beweist. Da diese Leute die Existenz eines Phänomens, über
das die gewöhnliche Wissenschaft nicht berichten kann, nicht
leugnen können und das Vorhandensein von Geistwesen nicht
zugeben wollen, erklären sie es sich auf ihre Weise. Ihre
Theorie wäre scheinbar richtig, wenn sie alle Tatsachen
umfassen könnte, aber das ist eben nicht der Fall. Wenn man
54
ihnen eindeutig vor Augen führt, dass bestimmte Mitteilungen
des Mediums den Gedanken, Kenntnissen und Ansichten
sämtlicher Anwesenden fremd sind, dass diese Mitteilungen oft
spontan sind und allen vorgefassten Idee widersprechen, lassen
sie sich von solchen Bagatellen nicht aufhalten. Die Ausstrahlung,
heißt es dann, geht weit über den uns unmittelbar
umgebenden Kreis hinaus; das Medium ist das Spiegelbild der
ganzen Menschheit derart, dass, wenn es seine Inspiration nicht
aus unmittelbarer Nähe holt, dann eben auswärts: in der Stadt,
in der Gegend, auf dem ganzen Erdball und sogar in anderen
Sphären.
Ich glaube nicht, dass man in dieser Theorie eine einfachere
und wahrscheinlichere Erklärung findet, als die des Spiritismus,
denn sie setzt eine weit unglaublichere Ursache voraus. Der
Gedanke, dass die Wesen, die den Weltraum bevölkern und in
ständigem Kontakt mit uns sind, uns ihre Gedanken mitteilen,
schockiert den Verastand nicht mehr, als die Annahme dieser
universellen Ausstrahlung, die sich von allen Punkten des
Universums im Gehirn eines Individuums sammeln soll.
Noch einmal, und das ist ein entscheidender Punkt, auf dem
wir gar nicht genügend bestehen können: die somnambulistische
Theorie, sowie die andere, die man als die reflektive
bezeichnen könnte, sind die Gedankenschöpfung einiger
Menschen; es sind individuelle Meinungen, geschaffen um eine
Tatsache zu erklären, während die Lehre der Geistwesen
überhaupt keine menschliche Anschauung ist; sie ist genau von
den Intelligenzen diktiert worden, die sich manifestierten als
niemand daran dachte und die allgemeine Meinung sie ablehnte;
nun fragen wir, woher die Medien eine Lehre genommen
haben, die in den Gedanken von niemandem auf Erden
existierte; außerdem fragen wir, durch welche seltsame Fügung
Tausende von Medien, die an allen Punkten des Erdballs
verstreut sind und sich nie gesehen haben, sich derart einigen
können, um dasselbe auszusagen? Wenn das erste Medium,
das in Frankreich auftauchte, unter dem Einfluss von Ansichten
stand, die bereits in Amerika beglaubigt waren, durch welche
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Merkwürdigkeit hat es diese Ideen 2000 Meilen jenseits des
Meeres bei einem an Sitten und Sprache fremden Volke geholt,
anstatt sie aus seiner Umgebung zu nehmen?
Aber es gibt noch ein anderer Umstand, an den man nicht
genügend gedacht hat. Die ersten Kundgebungen in Frankreich
wie in Amerika haben weder durch Schrift noch durch Wort,
sondern durch Klopflaute stattgefunden, die mit den Buchstaben
des Alphabets übereinstimmten und dadurch Worte und Sätze
bildeten. Auf diesem Wege haben die sich offenbarenden Intelligenzen
erklärt, dass sie Geistwesen seien. Wenn man bei den
mündlichen oder schriftlichen Mitteilungen also eine Einmischung
der Gedanken der Medien annehmen konnte, so wird
diese Möglichkeit hinfällig bei Klopflauten, deren Bedeutung im
voraus nicht bekannt sein konnte.
Wir könnten eine Menge von Tatsachen anführen, die in der
sich kundgebenden Intelligenz eine offensichtliche Individualität
und eine absolute Willensunabhängigkeit beweisen. Wir verweisen
Andersdenkende also auf eine aufmerksamere Beobachtung,
und wenn sie bereit sind, ohne vorgefasste Meinung
zu forschen und keine Schlüsse zu ziehen, bevor sie alles
gesehen haben, werden sie die Unzulänglichkeit ihrer Theorie
erkennen, um die Vernunft siegen zu lassen. Wir wollen uns
darauf beschränken, folgende Fragen zu stellen: Warum verweigert
die sich mitteilende Intelligenz, wie geartet sie auch sein
mag, die Antwort auf gewisse Fragen über vollkommen bekannte
Dinge, wie z.B. Namen oder Alter des Fragenden, was er in
der Hand hat, was er am Tag davor getan hat, seine Pläne für
den nächsten Tag usw.? Wenn das Medium die Gedanken der
Anwesenden widerspiegeln würde, dann wäre nichts leichter als
die Antwort.
Die Gegner drehen das Argument um und fragen ihrerseits,
warum Geistwesen, die alles wissen sollten, so einfache Dinge
nicht sagen könnten, nach dem Grundsatz: „Wer Größeres
vermag, vermag auch Geringeres”; daraus schließen sie, dass
dies keine Geistwesen sind. Wenn ein Unwissender oder ein
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Witzbold sich vor eine gelehrte Gesellschaft stellte und z.B.
fragte, warum es mittags hell ist, glaubt man wirklich, sie würden
sich die Mühe machen, ernsthaft zu antworten? Und wäre es
logisch, aus ihrem Schweigen oder ihrem Spott zu schließen,
dass die Mitglieder nur Esel wären? Nun genau wegen der
Überlegenheit der Geistwesen antworten sie nicht auf müßige
und lächerliche Fragen und mögen nicht ausgefragt werden;
deshalb schweigen sie oder sagen, man solle sich mit ernsteren
Dingen beschäftigen.
Schließlich fragen wir noch, warum die Geistwesen oft in
einem bestimmten Moment kommen und gehen und warum,
wenn dieser Augenblick gekommen ist, weder Bitten noch
Flehen sie zurückzubringen können? Wenn das Medium nur
unter dem mentalen Impuls der Anwesenden handeln würde, ist
es ganz klar, dass in dieser Situation das Zusammenwirken aller
vereinten Willensanstrengungen sein Hellsehen anregen
müsste. Wenn es dem Wunsch der Versammlung, der durch
seinen eigenen Willen noch verstärkt wird, also nicht gehorcht,
so gehorcht es eben einem Einfluss, der sowohl ihm selbst als
auch den Versammelten fremd ist, und dieser Einfluss macht
genau dadurch seine Unabhängigkeit und Individualität deutlich.
XVII.
Der Skeptizismus bezüglich der spiritistischen Lehre hat,
wenn er nicht das Resultat einer systematisch eigennützigen
Gegnerschaft ist, nahezu immer seine Quelle in einer unvollständigen
Kenntnis der Tatsachen, was bestimmte Leute nicht
daran hindert, die Frage zu entscheiden, als ob sie ihnen
vollständig bekannt wäre. Man kann viel Geist und sogar
Wissen haben und doch keine Urteilsfähigkeit besitzen; nun ist
aber das erste Zeichen eines fehlerhaften Urteilsvermögens,
sein eigenes für unfehlbar zu halten. So sehen denn auch viele
Leute in spiritistischen Manifestationen nur einen Gegenstand
der Neugier; wir hoffen, dass sie nach der Lektüre dieses
Buches in diesen fremden Phänomenen etwas anderes finden
werden, als einen einfachen Zeitvertreib.
57
Die spiritistische Wissenschaft umfasst zwei Teile: einen
experimentellen Teil über Kundgebungen im allgemeinen und
einen philosophischen über die intelligenten Kundgebungen.
Wer nur den ersten Teil beobachtet hat, dem geht es wie jenem,
der die Physik nur aus unterhaltenden Experimenten kennt,
ohne auf den Grund der Wissenschaft vorgedrungen zu sein.
Die eigentliche spiritistische Lehre liegt in der von den Geistwesen
gegebenen Belehrung, und das darin enthaltene Wissen ist
zu ernst, als dass man es anders als durch ein ernsthaftes und
beständiges Studium, in Stille und Andacht erwerben könnte;
denn nur unter dieser Voraussetzung kann man eine unendliche
Menge von Tatsachen und Nuancen beobachten, die dem
oberflächlichen Beobachter entgehen und uns erlauben, eine
Anschauung zu begründen. Wenn dieses Buch nur zu dem
Ergebnis führen würde, die ernste Seite der Sache zu zeigen
und in diesem Sinne Studien zu veranlassen, dann wäre das
schon viel, und wir würden uns beglückwünschen können, zur
Vollendung eines Werkes gewählt worden zu sein, aus dem wir
uns übrigens keinerlei persönlichen Verdienst machen wollen,
da die darin enthaltenen Grundsätze nicht unsere Erfindung
sind; der Verdienst kommt vollständig den Geistwesen zu, die
es diktiert haben. Wir hoffen, dass es noch zu einem anderen
Ergebnis führt, dem, die Menschen zu leiten, die sich sehnlichst
Aufklärung wünschen, indem es ihnen in diesen Studien ein
großes und erhabenes Ziel zeigt: den individuellen und sozialen
Fortschritt, und ihnen den Weg zeigt, um dieses Ziel zu erreichen.
Schließen wir mit einer letzten Betrachtung! Die Astronomen
haben, als sie den Weltenraum erforschten, bei der Verteilung
der Himmelskörper nicht gerechtfertigte, den Gesetzen des
Universums widersprechende Lücken entdeckt; sie haben vermutet,
dass diese Lücken von Himmelskörpern ausgefüllt sein
müssten, die ihren Blicken entgangen waren; andererseits
haben sie gewisse Wirkungen beobachtet, deren Ursache ihnen
unbekannt war, und haben sich gesagt: Da muss noch eine
Welt sein, denn diese Lücke kann nicht sein, und diese Wirkungen
müssen eine Ursache haben. Indem sie also von der
58
Wirkung auf die Ursache schlossen, haben sie daraus die Elemente
berechnen können, und später haben die Fakten ihre
Vorhersagen gerechtfertigt. Wenden wir diese Beweisführung
in einem anderen Zusammenhang an. Beobachtet man die
Reihe der Wesen, dann findet man, dass sie eine lückenlose
Kette von der groben Materie bis zum intelligentesten Menschen
bilden. Doch welche unermessliche Lücke zwischen den
Menschen und Gott, dem Alpha und Omega aller Dinge! Ist es
logisch anzunehmen, dass die Ringe dieser Kette beim Menschen
aufhören? Dass er ohne Übergang die Entfernung
überwindet, die ihn von der Unendlichkeit trennt? Die Vernunft
sagt uns, dass es zwischen dem Menschen und Gott andere
Stufen geben muss, wie sie den Astronomen gesagt hat, dass
es zwischen den bekannten Welten noch unbekannte Welten
geben muss. Welche Philosophie hat diese Lücke ausgefüllt?
Der Spiritismus zeigt uns, dass sie mit Wesen aller Rangklassen
der unsichtbaren Welt ausgefüllt ist, und diese Wesen
sind nichts anderes als die Geister der Menschen, die auf den
verschiedenen Stufen zur Vollkommenheit angekommen sind:
also ist alles miteinander verbunden und alles greift ineinander
vom Alpha bis zum Omega. Ihr, die ihr die Existenz der Geistwesen
leugnet, füllt doch die Lücke aus, die sie besetzen! Und
ihr, die ihr darüber lacht, erdreistet euch nur, über Gottes Werke
und seine Allmacht zu lachen!
Allan Kardec

Einleitung in das Studium der spiritistischen Lehre -Teil 1.

I.
Zur Bezeichnung neuer Dinge bedarf man neuer Worte; so
will es die Klarheit der Sprache, um der Verwirrung zu entgehen,
die unzertrennlich mit der Vieldeutigkeit dieser Ausdrücke
verbunden ist. Die Worte spirituell, Spiritualist, Spiritualismus
haben eine genau abgegrenzte Bedeutung; wollte man ihnen
noch eine neue geben, um sie für die ”Lehre der Geistwesen”
zu verwenden , so hieße das, die schon so zahlreichen Gründe
für Zweideutigkeiten noch zu vermehren. Tatsächlich ist
Spiritualismus der Gegensatz zum Materialismus; wer glaubt,
dass in ihm noch etwas anderes steckt, als bloße Materie, ist
Spiritualist; aber daraus folgt noch nicht, dass er an die Existenz
von Geistwesen glaubt, oder ihre Verbindungen mit der sichtbaren
Welt. Anstatt der Worte spirituell, Spiritualismus benutzen
wir zur Bezeichnung dieses letztgenannten Glaubens, die Worte
Spiritist und Spiritismus, deren Form an den Ursprung und den
Stamm erinnern, und die eben aus diesem Grunde den Vorteil
bieten, allgemein verständlich zu sein und andererseits dem
Wort Spiritualismus seine eigentliche Bedeutung lassen. Wir
sagen also, dass die spiritistische Lehre oder der Spiritismus die
Beziehungen der materiellen Welt zu den Geistwesen oder den
Wesen der unsichtbaren Welt zum Grundsatz hat. Die Anhänger
des Spiritismus nennen wir Spiritisten.
Als Besonderheit enthält »Das Buch der Geister« die
spiritistische Lehre; generell schließt sie sich an die spiritualistische
Lehre an, von der sie eine der Erscheinungsformen zeigt.
Aus diesem Grunde trägt es über seinem Titel die Worte
”Spiritualistische Philosophie”.
II.
Es gibt noch ein weiteres Wort, das ebenfalls ein vorhergehendes
Verständnis erfordert, weil es eine der Grundlagen
14
jeder moralischen Lehre ist und mangels einer festgelegten
Bedeutung Anlass zu zahlreichen Kontroversen gibt: das ist das
Wort Seele. Die Meinungsverschiedenheiten über die Beschaffenheit
der Seele kommt von der eigenen Verwendung, die
jeder von diesem Wort macht. Eine perfekte Sprache, in der
jede Idee durch einen eigenen Ausdruck veranschaulicht wäre,
würde viele Diskussionen überflüssig machen; mit nur einem
Wort für jegliches Ding, würden sich alle verstehen.
Nach den einen ist die Seele das Prinzip des materiell
organischen Lebens; sie hat keine Eigenexistenz und hört mit
dem Leben auf: das ist der reine Materialismus. In diesem Sinne
und als Vergleich sagen sie von einem zersprungenen Instrument,
das keinen Ton mehr von sich gibt, es habe keine
Seele. Nach dieser Ansicht wäre die Seele eine Wirkung und
keine Ursache.
Andere betrachten die Seele als das Prinzip der Intelligenz,
eine universelle Kraft, von der jedes Wesen einen Anteil
aufzehrt. Nach ihrer Ansicht gibt es für das gesamte Universum
nur eine einzige Seele, die unter den verschiedenen intelligenten
Wesen während ihres Lebens Funken von sich verteilt;
nach dem Tode kehrt jeder Funke zur gemeinsamen Quelle
zurück, wo er sich im Ganzen verliert, wie Bäche und Flüsse
zum Meer zurückkehren, von dem sie ausgegangen sind. Diese
Ansicht weicht von der vorigen insofern ab, als es nach dieser
Hypothese in uns mehr als Materie gibt und nach dem Tode
etwas übrig bleibt; aber es ist in etwa als wenn nichts übrig
bliebe, denn ohne Individualität hätten wir kein Selbstbewusstsein
mehr. Nach dieser Ansicht wäre die Universalseele Gott
und ein jedes Wesen ein Teil der Göttlichkeit; dies ist eine Abart
des Pantheismus.
Nach Ansicht Anderer nun ist die Seele ein geistiges Wesen,
deutlich begrenzt, von der Materie unabhängig, das nach dem
Tode seine Individualität bewahrt. Diese Bedeutung des Wortes
ist unbestritten die allgemeinste, weil unter dem einen oder dem
anderen Namen die Vorstellung von diesem Wesen, das den
15
Körper überlebt, sich instinktiv und unabhängig von jedem
Unterricht im Glauben aller Völker findet, gleichgültig, welche
Zivilisationsstufe sie auch haben. Diese Lehre, nach der die
Seele die Ursache und nicht die Wirkung ist, ist die Lehre der
Spiritualisten.
Ohne auf den Wert dieser Ansichten einzugehen und wenn
wir nur die sprachliche Seite der Sache betrachten, müssen wir
sagen, dass diese drei Verwendungen des Wortes Seele drei
unterschiedliche Vorstellungen bezeichnen, von denen jede
einen anderen Begriff bräuchte. Dieses Wort hat also eine
dreifache Bedeutung und jeder hat von seinem Standpunkt aus
Recht mit der Definition, die er gibt; der Fehler liegt in der
Sprache, da sie für drei Begriffe nur ein Wort hat. Um jede
Zweideutigkeit zu vermeiden, müsste man die Anwendung des
Wortes Seele auf eine dieser drei Vorstellungen beschränken;
die Wahl ist gleichgültig, das Wesentliche ist, dass man sich
verständigt; es ist eine Sache der Vereinbarung. Wir halten es
für logischer, das Wort in seiner einfachsten Bedeutung zu
nehmen; deshalb bezeichnen wir mit Seele das immaterielle,
individuelle Wesen, das in uns wohnt und unseren Körper
überlebt. Selbst wenn dieses Wesen nicht vorhanden wäre und
nur ein Produkt der Einbildungskraft, müsste man zu seiner
Bezeichnung einen bestimmten Ausdruck haben.
In Ermangelung eines speziellen Wortes für jeden der beiden
anderen Punkte nennen wir Vitalprinzip, das Prinzip des
materiellen und organischen Lebens - was auch sein Ursprung
sein mag - das allen Lebewesen gemeinsam ist, von den
Pflanzen bis hin zum Menschen. Da in diesem Sinne Leben
auch ohne Denkfähigkeit vorhanden sein kann, ist das Vitalprinzip
deutlich begrenzt und unabhängig. Das Wort Vitalität
würde nicht dieselbe Vorstellung erwecken. Für die einen ist das
Vitalprinzip eine Eigenschaft der Materie, eine Wirkung, die
entsteht, wenn die Materie sich in bestimmten gegebenen
Verhältnissen befindet; nach anderen, und diese Ansicht ist
weiter verbreitet, wohnt es in einem speziellen, universell verbreiteten
Fluidum, von dem jedes Wesen während seines
16
Lebens einen Teil in sich aufnimmt und anpasst, wie wir träge
Körper Licht absorbieren sehen; dies wäre dann das Lebensfluid,
das nach gewissen Meinungen nichts anderes als das
belebte elektrische Fluidum sein soll, das auch als magnetisches
Fluidum, Nervenfluidum usw. bezeichnet wird.
Wie dem auch sei, es ist eine unbestreitbare Tatsache, denn
sie ist das Ergebnis von Beobachtung, dass die organischen
Wesen in sich eine innere Kraft besitzen, die, so lange sie vorhanden
ist, das Phänomen des Lebens erzeugt; dass das
materielle Leben allen organischen Wesen gemeinsam und
unabhängig von der Intelligenz und dem Denken ist; dass
Intelligenz und Denken Fähigkeiten sind, die gewissen organischen
Arten eigen sind; schließlich, dass unter den organischen,
mit Intelligenz und Denkfähigkeit versehenen Arten eine
ist, die ein besonderes Sittlichkeitsgefühl besitzt, das ihr eine
unbestreitbare Überlegenheit über die anderen verleiht, das ist
die Spezies »Mensch«.
Es ist begreiflich, dass bei einer vielfältigen Bedeutung die
Seele weder den Materialismus noch den Pantheismus ausschließt.
Der Spiritualist selbst kann sehr wohl die Seele unter
der einen oder der anderen Definitionen verstehen, unbeschadet
des deutlich begrenzten, immateriellen Wesens, dem
er dann irgend einen Namen geben würde. So ist dieses Wort
keineswegs der Repräsentant einer bestimmten Ansicht: vielmehr
ist es ein Wort, das jeder auf seine Weise verwendet;
daher resultieren so viele endloser Streitigkeiten.
Ebenso würde man Verwirrung vermeiden, wenn man bei der
Verwendung des Wortes Seele in den drei genannten Fällen,
wenigstens ein Attribut hinzufügte, das den Blickwinkel anführt,
unter dem man es sieht, oder die Verwendung, die man von ihm
macht. Es wäre dann ein Gattungsbegriff, der zugleich das
Prinzip des materiellen Lebens, der Intelligenz und des Sittlichkeitsgefühls
bezeichnete und das man durch ein Attribut unterschiede,
wie man z.B. die Gase unterscheidet, indem man die
Worte Hydrogen-, Oxygen- oder Stickstoff- hinzufügt. Man
17
könnte also sagen, und das wäre vielleicht das Beste, Vitalseele,
für das Prinzip der Intelligenz, Intellektseele für das
Intelligenzprinzip und Geistseele für das Prinzip unserer Individualität
nach dem Tode. Wie man sieht, ist dies alles eine
Frage der Worte, aber eine für die Verständigung sehr bedeutende
Frage. Demnach wäre die Vitalseele allen organischen
Wesen gemeinsam: Pflanzen, Tieren, Menschen; die Intellektseele
wäre für Tiere und Menschen typisch, und die Geistseele
würde nur den Menschen allein vorbehalten sein.
Wir glaubten auf diese Erklärungen ein umso größeres
Gewicht legen zu müssen, als die spiritistische Lehre naturgemäß
auf der Existenz eines Wesens in uns beruht, das von der
Materie unabhängig ist und den Körper überlebt. Da das Wort
Seele im Verlauf dieses Werkes häufig vorkommen wird, war es
wichtig, den Sinn festgelegt zu haben, den wir damit verbinden,
um jeden Irrtum zu vermeiden.
Kommen wir nun zur Hauptsache dieser vorbereitenden
Belehrung.
III.
Die spiritistische Lehre hat wie jede neue Erscheinung ihre
Anhänger und ihre Gegner. Wir werden versuchen, auf einige
Einwände der letzteren zu antworten, indem wir den Wert der
Gründe untersuchen, auf die sie sich stützen, ohne jedoch damit
den Anspruch zu erheben, jedermann zu überzeugen, denn es
gibt Leute, die glauben, das Licht sei für sie allein geschaffen.
Wir wenden uns an Menschen von Treu und Glauben, ohne
vorgefasste oder unbedingt festgehaltene Meinungen, sondern
von dem aufrichtigen Wunsche beseelt, sich Wissen anzueignen:
und wir werden ihnen zeigen, dass die meisten der
Einwände, die der Lehre entgegengestellt werden, von einer
unvollkommenen Beobachtung der Tatsachen und einem leichtfertig
und übereilt gefällten Urteil herrühren.
18
Vergegenwärtigen wir uns zuerst in aller Kürze die Reihenfolge
der Erscheinungen, die dieser Lehre entstehen lassen
haben.
Die erste beobachtete Tatsache war die, dass verschiedene
Gegenstände in Bewegung gesetzt wurden; man hat das
allgemein als Tischrücken oder Tanz der Tische bezeichnet.
Dieses Phänomen, das wohl zuerst in Amerika beobachtet
worden ist oder richtiger gesagt, sein Auftreten dort erneuert
hat, denn die Geschichte beweist, dass es bis in die graue
Vorzeit zurückreicht, war begleitet von merkwürdigen Umständen,
wie ungewöhnlichen Geräuschen oder Klopftönen
ohne bekannte, offenkundige Ursache. Von dort verbreitete es
sich rasch nach Europa und in die anderen Teile der Welt; die
Sache hat zuerst großen Unglauben hervorgerufen, aber die
Vielfalt der Erfahrungen hat bald keinen Zweifel mehr an der
Realität zugelassen.
Wäre dieses Phänomen auf die Bewegung materieller Körper
beschränkt geblieben, ließe es sich durch eine rein physische
Ursache erklären. Wir sind weit davon entfernt, alle geheimen,
wirkenden Kräfte der Natur zu kennen oder alle Eigenschaften
der uns bekannten: die Elektrizität vermehrt übrigens täglich die
Hilfsmittel, die sie dem Menschen bietet, ins Unendliche und
scheint die Wissenschaft mit einem neuen Licht beleuchten zu
müssen. Es wäre also keineswegs unmöglich gewesen, dass
die durch gewisse Umstände veränderte Elektrizität oder irgendeine
andere, unbekannte Kraft die Ursache dieser Bewegung
war. Die Tatsache, dass die Vereinigung mehrerer Personen die
Wirkleistung vergrößerte, schien diese Theorie zu stützen,
konnte man doch diese Gesamtheit als eine vielfältige Säule
betrachten, deren Kraft im Verhältnis zur Zahl der Elemente
steht.
Die Kreisbewegung hatte nichts Absonderliches: sie liegt in
der Natur. Alle Gestirne bewegen sich im Kreise; möglich also,
dass wir hier im Kleinen ein Abbild der Allgemeinbewegung des
Universums haben, oder richtiger gesagt, eine bis dahin unbe19
kannte Ursache könnte zufällig und unter gegebenen Umständen
für kleine Dinge Strom produzieren, analog zu dem, der
die Welten im Raum mitreißt.
Aber die Bewegung war nicht immer kreisförmig; oft war sie
ruckartig, unkontrolliert, der Gegenstand wurde heftig erschüttert,
umgeworfen, in irgendeine Richtung getragen, ja sogar
gegen alle Gesetze der Statik vom Boden gehoben und freischwebend
im Raum gehalten. Doch auch in diesen Tatsachen
ist nichts, das sich nicht durch die Einwirkung irgendeiner
unsichtbaren physischen Kraft erklären ließe. Sehen wir nicht,
wie die Elektrizität Gebäude umwirft, Bäume entwurzelt, die
schwersten Körper fortschleudert, sie anzieht oder abstößt?
Die ungewöhnlichen Geräusche, die Klopftöne konnten ja,
vorausgesetzt dass sie nicht etwa eine der gewöhnlichen
Wirkungen der Ausdehnung der Materie oder sonst einer anderen
zufälligen Ursache waren, sehr wohl durch Anhäufung des
verborgenen Fluids hervorgebracht sein: erzeugt Elektrizität
nicht die heftigsten Geräusche?
Bis dahin bewegt sich, wie man sieht, alles auf dem Boden
rein physischer und physiologischer Tatsachen. Ohne dass man
aus diesem Ideenkreis hervorzutreten brauchte, gab es da Stoff
zu ernsten Studien und der Aufmerksamkeit der gelehrten Welt
würdig. Warum ist dies nicht geschehen? Es ist peinlich, es
sagen zu müssen, aber es liegt an Ursachen, die neben
tausend ähnlichen Tatsachen die Leichtfertigkeit des menschlichen
Geistes beweisen. Zunächst ist da die Banalität des bei
den ersten Experimenten benutzten Gegenstandes zur Erklärung
nicht ungewöhnlich. Hat ein Wort bei den ernstesten
Dingen nicht oft einen entscheidenden Einfluss? Ohne zu beachten,
dass doch die Bewegung jedem beliebigen Gegenstand
mitgegeben werden konnte, war der Gedanke an die Tische
ausschlaggebend, sicherlich, weil dies der bequemste Gegenstand
ist und man sich von Natur aus eher um einen Tisch, als
um irgendein anderes Möbelstück setzt. Nun sind aber gerade
die höhergestellten Menschen manchmal so kindisch, dass es
20
gar nicht undenkbar wäre, dass gewisse elitäre Geister es für
unter ihrer Würde gehalten haben, sich mit dem zu beschäftigen,
was man allgemein Tischrücken nennt. Es ist sogar
wahrscheinlich, dass, wenn das von Galvani beobachtete
Phänomen zuerst von gewöhnlichen Leuten beobachtet und
weiterhin mit einem grotesken Namen bezeichnet worden wäre,
es neben Wünschelruten eingeordnet worden wäre. Welcher
Gelehrte hätte nicht geglaubt, seinem Stand zuwiderzuhandeln,
wenn er sich mit dem Tanz der Frösche beschäftigen sollte.
Einige haben sich jedoch gefunden, die mit etwas mehr
Bescheidenheit einräumten, möglicherweise hätte die Natur
ihnen gegenüber noch nicht ihr letztes Wort gesprochen und die
zur Beruhigung ihres Gewissens sich die Sache näher ansehen
wollten; aber es hat sich gezeigt, dass das Phänomen nicht
immer ihrer Erwartung entsprochen und sich nicht beständig
nach ihrem Willen und ihrer Experimentierweise eingestellt hat,
also haben sie auf das Nichtvorhandensein geschlossen. Doch
trotz ihrer Entscheidung drehen sich die Tische weiter, und so
können wir mit Galilei sagen: „Und sie bewegen sich doch!”
Doch wir gehen noch weiter: die Vorfälle haben dermaßen
zugenommen, dass sie sich heutzutage eingebürgert haben und
es sich nur darum handelt, eine rationelle Erklärung dafür zu
finden. Kann man etwas gegen die Realität des Phänomens
anführen, nur weil es sich nicht immer in identischer Weise nach
dem Willen und den Ansprüchen des Beobachters zeigt? Sind
denn nicht auch die elektrischen und chemischen Phänomene
gewissen Bedingungen untergeordnet und darf man sie
leugnen, weil sie sich außerhalb jener Bedingungen nicht einstellen?
Ist denn etwas Verwunderliches dabei, wenn das
Phänomen der Bewegung von Gegenständen durch das
menschliche Fluidum auch seine Daseinsbedingungen hat und
nicht mehr eintritt, wenn der Beobachter sich auf seinen eigenen
Standpunkt versteift, sie nach den Anwandlungen seiner Laune
dirigieren und den Gesetzen bekannter Phänomene unterwerfen
will, ohne zu beachten, dass es für neue Tatsachen auch neue
Gesetze geben muss? Um nun diese Gesetze kennenzulernen,
gilt es, die Umstände zu untersuchen, unter denen die Tatsa21
chen eintreten, und dieses Studium kann nur das Ergebnis einer
beständigen, aufmerksamen und oft langwierigen Beobachtung
sein.
Aber, wenden manche ein, es liegt oft augenscheinlicher
Betrug vor. Wir fragen solche Leute zuerst, ob sie denn auch
ganz sicher sind, dass Betrug vorliegt und ob sie nicht Wirkungen
dafür gehalten haben, die sie sich nicht vorstellen konnten,
so etwa wie jener Bauer, der einen gelehrten Professor der
Physik, der Experimente machte, für einen geschickten Taschenspieler
hielt. Selbst wenn wir annehmen, dies hätte
manchmal vorgelegen, wäre dies ein Grund, die Tatsache zu
leugnen? Darf man die Physik leugnen, weil es Taschenspieler
gibt, die sich mit dem Titel ‘Physiker’ schmücken? Übrigens
muss man den Charakter der Personen und ihr etwaiges
Interesse an einer beabsichtigten Täuschung berücksichtigen.
Wäre dies also ein Scherz? Man kann sich wohl einen Augenblick
amüsieren, aber ein ins Unbestimmte verlängerter Scherz
wäre ebenso ermüdend für den Spaßvogel wie für den Genarrten.
Außerdem wäre eine Täuschung, die sich von einem Ende
zum andern über die ganze Erde verbreitet und unter den
ernstesten, ehrenwertesten und aufgeklärtesten Personen stattfindet,
mindestens ebenso erstaunlich wie das Phänomen
selbst.
IV.
Hätten die Phänomene, die uns beschäftigen, sich auf die
Bewegung von Gegenständen beschränkt, so wären sie, wie
gesagt, im Bereich der Physik geblieben; aber so ist es nicht:
sie sollten uns auf die Spur von Dingen einer fremdartigen
Ordnung bringen. Man glaubte zu entdecken, aus welchem
Antrieb heraus wissen wir nicht, dass der den Gegenständen
gegebene Impuls nicht bloß das Produkt einer blinden mechanischen
Kraft war, sondern dass bei dieser Bewegung eine
intelligente Ursache ihre Hand im Spiel hatte. Als dieser Weg
erst einmal geebnet war, eröffnete sich ein ganz neuer Beobachtungsbereich;
es war der von vielen Geheimnissen ge22
lüftete Schleier. Gibt es wirklich eine intelligente Macht? Das ist
die Frage. Wenn es diese Macht gibt, was ist es für eine, was
sind ihre Beschaffenheit, ihr Ursprung? Steht sie über der
Menschheit? Das sind die weiteren Fragen, die sich aus der
ersten ergeben.
Die ersten intelligenten Kundgebungen fanden mit Hilfe von
Tischen statt, die sich hoben und durch Aufstoßen mit einem
Fuß eine vorher vereinbarte, bestimmte Anzahl Schläge gaben
und so auf eine gestellte Frage mit ja oder nein antworteten.
Bis dahin konnte man Skeptiker allerdings nicht überzeugen,
denn dies alles konnte eine Wirkung des Zufalls sein. Später
erhielt man durch die Buchstaben des Alphabets vollständigere
Antworten: indem der bewegliche Gegenstand durch eine
bestimmte Anzahl von Stößen auf einen bestimmten Buchstaben
innerhalb des Alphabets hinwies, gelang es, Worte und
Sätze als Antwort auf gestellte Fragen zu formulieren. Die
Richtigkeit der Antworten, ihre korrekte Beziehung zur Frage
erregten Erstaunen. Das geheimnissvolle Wesen, das in solcher
Weise antwortete, erklärte auf Fragen über seine Natur, dass es
ein Geist oder Genius wäre, gab einen Namen an und lieferte
mehrere Auskünfte über sich. Dieser Umstand verdient ganz
besondere Beachtung. Niemand hat sich also die Geistwesen
ausgedacht, um etwa das Phänomen zu erklären; das Phänomen
selbst enthüllt das Wort. Oft werden in den exakten
Wissenschaften Hypothesen als Grundlage für die Beweisführung
aufgestellt, nun das ist hier keineswegs der Fall.
Dieses Mittel des Schriftverkehrs war lang und unbequem.
Das Geistwesen, und dies ist noch ein bemerkenswerter
Umstand, wies auf ein anderes hin. Es war eines dieser
unsichtbaren Wesen, das den Rat gab, einen Bleistift an ein
Körbchen oder sonst einen Gegenstand anzubringen. Dieses
Körbchen, auf einen Bogen Papier gestellt, wird durch dieselbe
verborgene Macht in Bewegung gesetzt, welche die Tische
dreht; nur anstatt einer einfachen, regelmäßigen Bewegung
zeichnete der Bleistift von selbst Buchstaben, die Worte, Sätze
und ganze Abhandlungen von mehreren Seiten ergaben über
23
die ernstesten Fragen der Philosophie, Ethik, Metaphysik,
Psychologie usw. und dies mit der gleichen Geschwindigkeit, als
wenn man mit der Hand schreiben würde.
Dieser Rat wurde gleichzeitig in Amerika, Frankreich und
verschiedenen anderen Gegenden gegeben. Hier ist der
Wortlaut, mit dem er am 10. Juni 1853 einem der eifrigsten
Anhänger der Lehre in Paris gegeben wurde, der sich schon
mehrere Jahre lang und seit 1849 mit dem Anrufen von Geistwesen
beschäftigt hatte: „Hol aus dem Zimmer nebenan das
kleine Körbchen; befestige daran einen Bleistift; stelle es auf
das Papier; lege die Finger auf den Rand.” Dann, einige
Augenblicke danach, hat sich das Körbchen in Bewegung
gesetzt und der Bleistift ganz leserlich folgenden Satz geschrieben:
„Was ich dir hier sage, verbiete ich dir ausdrücklich,
weiter zu sagen; das nächste Mal, wenn ich schreibe, werde ich
besser schreiben.”
Da der Gegenstand, an den man den Bleistift befestigt, nur
ein Instrument ist, sind seine natürliche Beschaffenheit und
Form völlig gleichgültig; man hat seine handlichste Lage
gesucht; so bedienen sich viele Leute eines kleinen Brettchens.
Korb wie Brettchen können nur unter dem Einfluss bestimmter
Personen in Bewegung gesetzt werden, die in dieser
Beziehung mit einer speziellen Kraft ausgestattet sind und die
man als Medien bezeichnet, d.h. Mittel, Vermittler zwischen den
Geistwesen und den Menschen. Die Bedingungen, unter denen
sich diese Kraft entwickelt, haben gleichzeitig physische und
ethischen Ursachen, die noch unvollständig bekannt sind, denn
man findet Medien jeden Alters, jeden Geschlechtes und auf
allen Stufen geistiger Entwicklung. Diese Fähigkeit kann außerdem
durch Übung weiter entwickelt werden.

XVI.
Es bleiben nur noch zwei Einwände zu prüfen: die einzigen,
die diesen Namen verdienen, weil sie auf vernünftigen Theorien
fußen. Beide lassen die Realität all der materiellen als auch
geistigen Phänomene gelten, aber sie schließen die Einwirkung
von Geistwesen aus.
Nach der ersten dieser Theorien wären alle den Geistwesen
zugeschriebenen Kundgebungen nichts anderes als magnetische
Wirkungen. Die Medien befänden sich in einen Zustand,
den man als wachen Somnambulismus bezeichnen könnte, ein
Phänomen, das jeder, der den Magnetismus erforscht hat,
bezeugen könne. In diesem Zustand erlangten die intellektuellen
Fähigkeiten eine anomale Entfaltung; der Kreis intuitiver
Wahrnehmungen gehe über die Grenzen unserer gewöhnlichen
Auffassung hinaus. Demnach würde das Medium aus sich
selbst und aus seiner Hellsichtigkeit alles schöpfen, was es
sagt, und alle Grundkenntnisse, die es übermittelt, selbst in
Bezug auf Dinge, die ihm im Normalzustand fremd sind.
Nicht wir bestreiten die Macht des Somnambulismus, dessen
Wunder wir gesehen und in mehr als 35 Jahren alle Phasen
studiert haben; wir räumen ein, dass viele spiritistische Manifestationen
sich in der Tat dadurch erklären lassen; aber eine
beständige und aufmerksame Beobachtung weist eine ganze
Menge von Tatsachen auf, wo die Einmischung des Mediums
in einer anderen Weise als der eines passiven Werkzeugs
materiell unmöglich ist. Denen, die diese Ansicht teilen, sagen
wir genau wie allen anderen: „Schaut und beobachtet, denn ihr
habt mit Sicherheit nicht alles gesehen!”Anschließend halten wir
ihnen zwei aus ihrer eigenen Lehre gezogene Überlegungen
entgegen. Woher ist die spiritistische Theorie gekommen? Ist es
ein System, das sich einige Menschen ausgedacht haben, um
bestehende Tatsachen zu erklären? Keineswegs! Wer also hat
es enthüllt? Ganz genau jene Medien, deren Hellsichtigkeit ihr
so rühmt. Wenn also diese Hellsichtigkeit so ist, wie ihr annehmt,
warum hätten die Medien den Geistwesen dann zu53
geschrieben, was sie angeblich aus sich selbst geschöpft
haben? Wie hätten sie diese so präzisen, so logischen und so
erhabenen Lehren über das Wesen jener außerhalb der
Menschheit stehenden Intelligenzen geben können? Es geht nur
eines, entweder sie sind hellsichtig oder sie sind es nicht: wenn
sie es sind und man ihrem Wahrheitsgehalt traut, kann man
unmöglich annehmen, dass sie nicht die Wahrheit sagen.
Zweitens, wenn alle Phänomene ihren Ursprung im Medium
hätten, dann wären sie bei demselben Individuum identisch und
man würde nicht beobachten, wie dieselbe Person eine diametral
entgegengesetzte Ausdrucksweise benutzt oder nacheinander
die widersprüchlichsten Dinge zum Ausdruck bringt.
Dieser Mangel an Einheitlichkeit in den vom Medium erhaltenen
Durchsagen beweist die Verschiedenartigkeit der Quellen; wenn
man diese also nicht alle im Medium finden kann, muss man sie
wohl oder übel außerhalb suchen.
Nach anderer Ansicht ist das Medium sehr wohl die Quelle
der Manifestationen, aber anstatt diese aus sich selbst zu
schöpfen, wie die Urheber der somnambulistischen Theorie
behaupten, holt es sie aus seiner unmittelbaren Umgebung. Das
Medium wäre also eine Art Spiegel, der alle Ideen, Gedanken
und Kenntnisse der Personen aus seiner Umgebung reflektierte;
es würde nichts sagen, was nicht wenigstens einigen bekannt
wäre. Man kann nicht den Einfluss der Anwesenden bestreiten -
und das ist sogar ein Prinzip der Lehre - den sie auf die Art der
Kundgebungen ausüben; aber dieser Einfluss ist ein ganz
anderer als der, von dem man ausgeht, und von da bis zu der
Annahme, das Medium sei nur das Echo ihrer Gedanken, ist ein
großer Sprung, denn Tausende von Tatsachen beweisen entschieden
das Gegenteil. Hier liegt also ein schwerer Irrtum vor,
der einmal mehr die Gefahr voreiliger Schlussfolgerungen
beweist. Da diese Leute die Existenz eines Phänomens, über
das die gewöhnliche Wissenschaft nicht berichten kann, nicht
leugnen können und das Vorhandensein von Geistwesen nicht
zugeben wollen, erklären sie es sich auf ihre Weise. Ihre
Theorie wäre scheinbar richtig, wenn sie alle Tatsachen
umfassen könnte, aber das ist eben nicht der Fall. Wenn man
54
ihnen eindeutig vor Augen führt, dass bestimmte Mitteilungen
des Mediums den Gedanken, Kenntnissen und Ansichten
sämtlicher Anwesenden fremd sind, dass diese Mitteilungen oft
spontan sind und allen vorgefassten Idee widersprechen, lassen
sie sich von solchen Bagatellen nicht aufhalten. Die Ausstrahlung,
heißt es dann, geht weit über den uns unmittelbar
umgebenden Kreis hinaus; das Medium ist das Spiegelbild der
ganzen Menschheit derart, dass, wenn es seine Inspiration nicht
aus unmittelbarer Nähe holt, dann eben auswärts: in der Stadt,
in der Gegend, auf dem ganzen Erdball und sogar in anderen
Sphären.
Ich glaube nicht, dass man in dieser Theorie eine einfachere
und wahrscheinlichere Erklärung findet, als die des Spiritismus,
denn sie setzt eine weit unglaublichere Ursache voraus. Der
Gedanke, dass die Wesen, die den Weltraum bevölkern und in
ständigem Kontakt mit uns sind, uns ihre Gedanken mitteilen,
schockiert den Verastand nicht mehr, als die Annahme dieser
universellen Ausstrahlung, die sich von allen Punkten des
Universums im Gehirn eines Individuums sammeln soll.
Noch einmal, und das ist ein entscheidender Punkt, auf dem
wir gar nicht genügend bestehen können: die somnambulistische
Theorie, sowie die andere, die man als die reflektive
bezeichnen könnte, sind die Gedankenschöpfung einiger
Menschen; es sind individuelle Meinungen, geschaffen um eine
Tatsache zu erklären, während die Lehre der Geistwesen
überhaupt keine menschliche Anschauung ist; sie ist genau von
den Intelligenzen diktiert worden, die sich manifestierten als
niemand daran dachte und die allgemeine Meinung sie ablehnte;
nun fragen wir, woher die Medien eine Lehre genommen
haben, die in den Gedanken von niemandem auf Erden
existierte; außerdem fragen wir, durch welche seltsame Fügung
Tausende von Medien, die an allen Punkten des Erdballs
verstreut sind und sich nie gesehen haben, sich derart einigen
können, um dasselbe auszusagen? Wenn das erste Medium,
das in Frankreich auftauchte, unter dem Einfluss von Ansichten
stand, die bereits in Amerika beglaubigt waren, durch welche
55
Merkwürdigkeit hat es diese Ideen 2000 Meilen jenseits des
Meeres bei einem an Sitten und Sprache fremden Volke geholt,
anstatt sie aus seiner Umgebung zu nehmen?
Aber es gibt noch ein anderer Umstand, an den man nicht
genügend gedacht hat. Die ersten Kundgebungen in Frankreich
wie in Amerika haben weder durch Schrift noch durch Wort,
sondern durch Klopflaute stattgefunden, die mit den Buchstaben
des Alphabets übereinstimmten und dadurch Worte und Sätze
bildeten. Auf diesem Wege haben die sich offenbarenden Intelligenzen
erklärt, dass sie Geistwesen seien. Wenn man bei den
mündlichen oder schriftlichen Mitteilungen also eine Einmischung
der Gedanken der Medien annehmen konnte, so wird
diese Möglichkeit hinfällig bei Klopflauten, deren Bedeutung im
voraus nicht bekannt sein konnte.
Wir könnten eine Menge von Tatsachen anführen, die in der
sich kundgebenden Intelligenz eine offensichtliche Individualität
und eine absolute Willensunabhängigkeit beweisen. Wir verweisen
Andersdenkende also auf eine aufmerksamere Beobachtung,
und wenn sie bereit sind, ohne vorgefasste Meinung
zu forschen und keine Schlüsse zu ziehen, bevor sie alles
gesehen haben, werden sie die Unzulänglichkeit ihrer Theorie
erkennen, um die Vernunft siegen zu lassen. Wir wollen uns
darauf beschränken, folgende Fragen zu stellen: Warum verweigert
die sich mitteilende Intelligenz, wie geartet sie auch sein
mag, die Antwort auf gewisse Fragen über vollkommen bekannte
Dinge, wie z.B. Namen oder Alter des Fragenden, was er in
der Hand hat, was er am Tag davor getan hat, seine Pläne für
den nächsten Tag usw.? Wenn das Medium die Gedanken der
Anwesenden widerspiegeln würde, dann wäre nichts leichter als
die Antwort.
Die Gegner drehen das Argument um und fragen ihrerseits,
warum Geistwesen, die alles wissen sollten, so einfache Dinge
nicht sagen könnten, nach dem Grundsatz: „Wer Größeres
vermag, vermag auch Geringeres”; daraus schließen sie, dass
dies keine Geistwesen sind. Wenn ein Unwissender oder ein
56
Witzbold sich vor eine gelehrte Gesellschaft stellte und z.B.
fragte, warum es mittags hell ist, glaubt man wirklich, sie würden
sich die Mühe machen, ernsthaft zu antworten? Und wäre es
logisch, aus ihrem Schweigen oder ihrem Spott zu schließen,
dass die Mitglieder nur Esel wären? Nun genau wegen der
Überlegenheit der Geistwesen antworten sie nicht auf müßige
und lächerliche Fragen und mögen nicht ausgefragt werden;
deshalb schweigen sie oder sagen, man solle sich mit ernsteren
Dingen beschäftigen.
Schließlich fragen wir noch, warum die Geistwesen oft in
einem bestimmten Moment kommen und gehen und warum,
wenn dieser Augenblick gekommen ist, weder Bitten noch
Flehen sie zurückzubringen können? Wenn das Medium nur
unter dem mentalen Impuls der Anwesenden handeln würde, ist
es ganz klar, dass in dieser Situation das Zusammenwirken aller
vereinten Willensanstrengungen sein Hellsehen anregen
müsste. Wenn es dem Wunsch der Versammlung, der durch
seinen eigenen Willen noch verstärkt wird, also nicht gehorcht,
so gehorcht es eben einem Einfluss, der sowohl ihm selbst als
auch den Versammelten fremd ist, und dieser Einfluss macht
genau dadurch seine Unabhängigkeit und Individualität deutlich.
XVII.
Der Skeptizismus bezüglich der spiritistischen Lehre hat,
wenn er nicht das Resultat einer systematisch eigennützigen
Gegnerschaft ist, nahezu immer seine Quelle in einer unvollständigen
Kenntnis der Tatsachen, was bestimmte Leute nicht
daran hindert, die Frage zu entscheiden, als ob sie ihnen
vollständig bekannt wäre. Man kann viel Geist und sogar
Wissen haben und doch keine Urteilsfähigkeit besitzen; nun ist
aber das erste Zeichen eines fehlerhaften Urteilsvermögens,
sein eigenes für unfehlbar zu halten. So sehen denn auch viele
Leute in spiritistischen Manifestationen nur einen Gegenstand
der Neugier; wir hoffen, dass sie nach der Lektüre dieses
Buches in diesen fremden Phänomenen etwas anderes finden
werden, als einen einfachen Zeitvertreib.
57
Die spiritistische Wissenschaft umfasst zwei Teile: einen
experimentellen Teil über Kundgebungen im allgemeinen und
einen philosophischen über die intelligenten Kundgebungen.
Wer nur den ersten Teil beobachtet hat, dem geht es wie jenem,
der die Physik nur aus unterhaltenden Experimenten kennt,
ohne auf den Grund der Wissenschaft vorgedrungen zu sein.
Die eigentliche spiritistische Lehre liegt in der von den Geistwesen
gegebenen Belehrung, und das darin enthaltene Wissen ist
zu ernst, als dass man es anders als durch ein ernsthaftes und
beständiges Studium, in Stille und Andacht erwerben könnte;
denn nur unter dieser Voraussetzung kann man eine unendliche
Menge von Tatsachen und Nuancen beobachten, die dem
oberflächlichen Beobachter entgehen und uns erlauben, eine
Anschauung zu begründen. Wenn dieses Buch nur zu dem
Ergebnis führen würde, die ernste Seite der Sache zu zeigen
und in diesem Sinne Studien zu veranlassen, dann wäre das
schon viel, und wir würden uns beglückwünschen können, zur
Vollendung eines Werkes gewählt worden zu sein, aus dem wir
uns übrigens keinerlei persönlichen Verdienst machen wollen,
da die darin enthaltenen Grundsätze nicht unsere Erfindung
sind; der Verdienst kommt vollständig den Geistwesen zu, die
es diktiert haben. Wir hoffen, dass es noch zu einem anderen
Ergebnis führt, dem, die Menschen zu leiten, die sich sehnlichst
Aufklärung wünschen, indem es ihnen in diesen Studien ein
großes und erhabenes Ziel zeigt: den individuellen und sozialen
Fortschritt, und ihnen den Weg zeigt, um dieses Ziel zu erreichen.
Schließen wir mit einer letzten Betrachtung! Die Astronomen
haben, als sie den Weltenraum erforschten, bei der Verteilung
der Himmelskörper nicht gerechtfertigte, den Gesetzen des
Universums widersprechende Lücken entdeckt; sie haben vermutet,
dass diese Lücken von Himmelskörpern ausgefüllt sein
müssten, die ihren Blicken entgangen waren; andererseits
haben sie gewisse Wirkungen beobachtet, deren Ursache ihnen
unbekannt war, und haben sich gesagt: Da muss noch eine
Welt sein, denn diese Lücke kann nicht sein, und diese Wirkungen
müssen eine Ursache haben. Indem sie also von der
58
Wirkung auf die Ursache schlossen, haben sie daraus die Elemente
berechnen können, und später haben die Fakten ihre
Vorhersagen gerechtfertigt. Wenden wir diese Beweisführung
in einem anderen Zusammenhang an. Beobachtet man die
Reihe der Wesen, dann findet man, dass sie eine lückenlose
Kette von der groben Materie bis zum intelligentesten Menschen
bilden. Doch welche unermessliche Lücke zwischen den
Menschen und Gott, dem Alpha und Omega aller Dinge! Ist es
logisch anzunehmen, dass die Ringe dieser Kette beim Menschen
aufhören? Dass er ohne Übergang die Entfernung
überwindet, die ihn von der Unendlichkeit trennt? Die Vernunft
sagt uns, dass es zwischen dem Menschen und Gott andere
Stufen geben muss, wie sie den Astronomen gesagt hat, dass
es zwischen den bekannten Welten noch unbekannte Welten
geben muss. Welche Philosophie hat diese Lücke ausgefüllt?
Der Spiritismus zeigt uns, dass sie mit Wesen aller Rangklassen
der unsichtbaren Welt ausgefüllt ist, und diese Wesen
sind nichts anderes als die Geister der Menschen, die auf den
verschiedenen Stufen zur Vollkommenheit angekommen sind:
also ist alles miteinander verbunden und alles greift ineinander
vom Alpha bis zum Omega. Ihr, die ihr die Existenz der Geistwesen
leugnet, füllt doch die Lücke aus, die sie besetzen! Und
ihr, die ihr darüber lacht, erdreistet euch nur, über Gottes Werke
und seine Allmacht zu lachen!
Allan Kardec

sexta-feira, 11 de setembro de 2015

EVANGELIZACAO INFANTIL

A Importância da Evangelização Infantil

"É possível a renovação do mundo em que habitamos, além da reforma interior de cada um para o bem, sem darmos à criança de hoje o embasamento evangélico?
Sem a renovação espiritual da criatura para o bem, jamais chegaríamos ao nível superior que nos compete alcançar. Ajudar a criança, amparando-lhe o desenvolvimento, sob a luz do Cristo, é cooperar na construção da reforma santificante da humanidade, na direção do mundo redimido de amanhã." (Emmanuel, Encontros no Tempo, 5. ed., perg. 42)
Por que o período infantil é o mais importante para a tarefa educativa?

“Encarnando, com o objetivo de se aperfeiçoar, o Espírito, durante esse período, é mais acessível às impressões que recebe, capazes de lhe auxiliarem o adiantamento, para o que devem contribuir os incumbidos de educá-lo.” (Allan Kardec, O livro dos espíritos,76. ed., perg. 383).
“A delicadeza da idade infantil os torna brandos, acessíveis aos conselhos da experiência e dos que devam fazê-los progredir. Nessa fase é que se lhes pode reformar os caracteres e reprimir os maus pendores.” [...]. (Allan Kardec, O livro dos espíritos, 76. ed., perg. 385). 
Por que a escola de evangelização espírita infantil antes dos 7 anos de idade?

“109. O período infantil é o mais importante para a tarefa educativa?
- O período infantil é o mais sério e o mais propício à assimilação dos princípios educativos.
- Até aos sete anos, o Espírito ainda se encontra em fase de adaptação para a nova existência que lhe compete no mundo. Nessa idade, ainda não existe uma integração perfeita entre ele e a matéria orgânica. Suas recordações do plano espiritual são, por isso, mais vivas, tornando-se mais suscetível de renovar o caráter e estabelecer novo caminho, na consolidação dos princípios de responsabilidade, […].
- Passada a época infantil, credora de toda vigilância e carinho por parte das energias paternais, os processos de educação moral, que formam o caráter, tornam-se mais difíceis com a integração do Espírito em seu mundo orgânico material,[...].”
(Emmanuel, O Consolador, 15. ed., perg. 109). 
Qual deve ser o conteúdo espírita a ser estudado pela criança na escola de evangelização?

“Temos ouvido o espírito de Emmanuel há muitos anos com respeito a estes assuntos, […]. Nós sempre nos desvelamos em nossas casas, no ensino da bondade, do perdão, das atitudes evangélicas em si, mas precisávamos descobrir um meio de comunicar à criança, algum ensina-mento em torno da Lei de Causa e Efeito, mostrando determinados tópicos dos mais expressivos para o mundo infantil, com respeito à reencarnação, um problema da imortalidade da alma.
Muitas vezes, nós esquecemos de conduzir a criança para este tipo de lição, para este tipo de comentários, com receio de apressar na mente das crianças determinados pensamentos com relação a morte do corpo.
Precisávamos estudar quais os meios de começar a oferecer à criança, bases para que ela se conheça no mundo em que está vivendo e naquele mundo social em que ela vai viver.”
(Emmanuel , A Terra e o semeador, 7. ed., perg. 101) 
O que é o Instituto da Criança?

O Instituto da Criança é uma unidade de trabalho, ensino e pesquisa, especializada no atendimento à infância. 
Laboratório de experiências fecundas onde se busca a compreensão do ser reencarnante em seu estágio infantil, se labora pela atualização contínua de conteúdos e procedimentos didáticos-pedagógicos, e representa a sintonia da teoria com a prática, a compreensão aliada à ação, o amor materializado em benefícios no campo do atendimento à criança no Centro Espírita. 
Por que implantar esse Instituto na Casa Espírita?

Ressaltamos a importância deste Instituto para que o Centro Espírita cumpra seu papel de Escola da Alma ensinando a viver, registrando algumas orientações onde a eloqüência dos espíritos aponta a evangelização infantil como a resposta divina para que se perpetue nas mentes e nos corações a revelação Kardequiana, sob as bênçãos de Jesus Cristo, pelos tempos afora.
A educação no período infantil, sua utilidade e relevância, bem como a necessidade que tem o evangelizador de estudar e se preparar continuamente compõe o que denominamos de justificativa para que o Centro Espírita organize um Instituto da Infância com características de estudo e trabalho contínuo em favor da infância.

quinta-feira, 10 de setembro de 2015

O QUE É O HOMEN, ESPIRITO ENCARNADO...

O que é o homem. Espírito encarnado. O que é espírito; fantasmas, assombrações.
A imortalidade do espírito. As muitas encarnações.


Os Espíritos revestidos dos seus corpos materiais contituem a Humanidade ou mundo corporal visível; despojados desses corpos, formam o mundo espiritual ou invisível, que enche o espaço e no meto do qual viremos sem disso desconftarmos, como vivemos no mundo dos infinitamente pequenos, do qual não suspeitávamos antes da invenção do microscópio.
Os Espíritos não são, pois, entes abstratos, vagos e indefinidos, mas seres concretos e circunscritos aos quais só falta a faculdade de serem vistos, para que se assemelhem aos homens; donde se segue que se, num dado momento, pudesse ser levantado o véu que nô-los esconde, eles formariam uma população ao nosso derredor.
                                                          Allan Kardec, em 'O Principiante Espírita'


O homem é formado de três partes essenciais:
1.     O corpo ou ser material, análogo ao dos animais e animado pelo mesmo princípio vital.
2.     A alma, Espírito encarnado que tem no corpo a sua habitação.
3.     O princípio intermediário, ou perispírito, substância semi-material que serve de primeiro envoltório ao Espírito e liga a alma ao corpo. 
O espírito encarnado é chamado alma.

Livro dos espíritos questão 134b – As almas e os espíritos são a mesma coisa?
- Sim, as almas não são mais que Espíritos. Antes de ligar-se ao corpo, a alma é um dos seres inteligentes que povoam o mundo invisível, e depois reveste temporariamente um invólucro carnal, para se purificar e esclarecer.

Após a morte a alma conserva a sua individualidade através do perispírito.
O perispírito é constituído de fluídos, hauridos da atmosfera do planeta e guarda a aparência de sua última encarnação.
Isto é, quando pessoas/médiuns dizem ver um espírito elas estão vendo o seu corpo astral, isto é o perispírito, pois como se explica no livro dos espíritos (questão 88), o espírito não tem forma definida para nós:

Os Espíritos têm forma determinada, limitada e constante?
Para vós não, para nós sim. O Espírito é, se quiserdes, uma chama, um claro, ou uma centelha etérea.
Essa chama tem cor?
Tem uma coloração que, para vós, vai do colorido escuro e opaco a uma cor brilhante, qual a do rubi, conforme o Espírito é mais ou menos puro.

Quando adormecemos o espírito pode se afastar do corpo e ter contacto com outros espíritos encarnados (que também dormem) ou desencarnados. Nestas horas nossos mentores (anjos de guarda) se aproximam de nós no intuito de nos orientar, aconselhar, consolar ou alertar. Muitos sonhos que nos recordamos so lembranças dessas experiências fora do corpo. Ao se distanciar do corpo o espírito encarnado se mantém sempre ligado ao corpo por um cordão fluídico, também chamado cordão de prata. Esse laço só é cortado na ocasião da morte. Então o espírito não pode mais animar o corpo e ele se decompõe, pois o que  assegura a vitalidade do corpo é a presença do espírito.
Uma pessoa em coma ainda tem seu espírito ligado ao corpo, por isso esse estado deve ser considerado e respeitado, pois embora o espírito não possa se expressar, por causa de um desajuste orgânico, ele ainda está aprendendo e vivenciando com essa situação.

No livro dos espíritos , encontramos as seguintes questões:
Há no homem alguma outra coisa além da alma e do corpo?
- Há o laço que liga a alma ao corpo.

De que natureza é esse laço?
- Semi-material, isto é, de natureza intermédia entre o Espírito e o corpo. É preciso que seja assim para que os dois se possam comunicar um com o outro. Por meio desse laço é que o espírito atua sobre a matéria e reciprocamente.

Como podemos definir o Espírito?
Podemos dizer que Espíritos são os seres inteligentes da criação.

O que seria do corpo, se não tivesse a alma?
Uma massa de carne sem inteligência, tudo o que quiserdes, menos um homem.

Sobre a Imortalidade do Espírito

Em que sentido deve-se entender a vida eterna?
È a vida do Espírito que é eterna; a do corpo é transitória, passageira. Quando o corpo morre, a alma retorna à vida eterna.

Sobre a Reencarnação

A alma que não atingiu a perfeição durante a vida corpórea, como acaba de depurar-se?
Submetendo-se à prova de uma nova existência.

A alma tem muitas existências corpóreas?
Sim, todos nós temos muitas existências.

Qual é a finalidade da reencarnação?
Expiação,  melhoramento progressivo da humanidade. Sem isso onde estaria a justiça?

O número das encarnações é o mesmo para todos os espíritos em geral?
Não. Aquele que avança rapidamente se poupa das provas . Não obstante, as encarnações sucessivas são sempre muito numerosas porque o progresso é quase infinito.

Em que pode se transformar o Espírito depois de sua última encarnação?
Espírito bem aventurado; um Espírito puro.


VISÕES

( TEXTO EXTRAÍDO DA REVISTA ESPÍRITA-ALLAN KARDEC- JAN/1858 )


- Lê-se no Courrier de Lyon:
"Na noite de 27 para 28 de agosto de 1857, um caso singular de visão intuitiva, produziu-se na Croix-Rousse, nas circunstâncias seguintes:
"Há três meses mais ou menos, o casal B..... honestos operários tecelões, movidos por um sentimento de louvável comiseração, recolheram em sua casa, na qualidade de doméstica, uma jovem um pouco idiota e que habita os arredores de Bourgoing.
"No último domingo, entre duas e três horas da manhã, o casal B.... foi despertado em sobressalto pelos gritos agudos, produzidos pela sua doméstica, que dormia num sótão contíguo ao seu quarto.
"A senhora B.... acendendo uma lâmpada, sobe para o sótão e encontra a sua criada que, derretida em lágrimas, e num estado de exaltação de espírito, difícil de descrever, chamava, contorcendo os braços em terríveis convulsões, sua mãe que ela acabava de ver morrer, dizia ela, diante de seus olhos.
"Depois de consolar a jovem, o melhor possível, a senhora B.... retoma ao seu quarto.  Esse incidente estava quase esquecido quando, ontem, terça-feira, antes do meio-dia, um carteiro do correio entrega ao senhor B.... uma carta do tutor da jovem, que informava, a este último, que, na noite de domingo para segunda feira, entre duas e três horas da manhã, sua mãe tinha morrido em conseqüência de uma queda que sofreu, caindo do alto de uma escada.
'A pobre idiota partiu ontem mesmo, pela manhã, para Bourgoing, acompanhada pelo senhor B...., seu patrão, para ali recolher a parte de sucessão que lhe cabia na herança de sua mãe, da qual havia visto, tão tristemente, em sonho, o fim deplorável."
Os fatos desta natureza não são raros, e, frequentemente, tivemos ocasião de narrá-los, cuja autenticidade não poderia ser constestada.  Eles se produzem, algumas vezes, durante o sono no estado de sonho; ora, como os sonhos não são outra coisa do que um estado de sonambulismo natural incompleto, designaremos as visões, que ocorrem nesse estado, sob o nome de visões sonambúlicas, para distingui-las das que ocorrem no estado de vigília e que chamaremos visões pela dupla vista.  Chamaremos, enfim, visões extáticas, aquelas que ocorrem no êxtase; elas têm, geralmente, por objeto os seres e as coisas do mundo incorpóreo.  O fato seguinte pertence à segunda categoria.
Um armador, nosso conhecido, morando em Paris, nos contou, há poucos dias, o que segue: "No último mês de abril, estando um pouco doente, fui passear em Tuileries com meu sócio.  Fazia um tempo soberbo; o jardim estava cheio de gente.  De repente, a multidão desapareceu aos meus olhos; não senti mais o meu corpo, fui como que transportado, e vi, distintamente, um navio entrando no porto de Havre.  Eu o reconheci como sendo o Clémence, que esperávamos das Antilhas; eu o vi atracar no cais, distinguindo claramente os mastros, as velas, os marinheiros e todos os mais minuciosos detalhes, como se estivesse nesses lugares.  Voltando para minha casa, me entregaram um telegrama.  Antes de tomar conhecimento dele, disse: É o anúncio da chegada do Clémence, que entrou no Havre, às três horas.  O telegrama confirmava, com efeito, essa entrada na hora em que eu a havia visto em Tuileries."
Quando as visões têm por objeto os seres do mundo incorpóreo, poder-se-ia, com alguma aparência de razão, levá-las à conta da imaginação, e qualificá-las de alucinações.  Porque nada pode demonstrar a sua exatidão; mas, nos dois fatos que acabamos de narrar, é a realidade, a mais material e a mais positiva, que se evidencia.  Desafiamos todos os fisiologistas e todos os filosófos para explicá-los pelos sistemas ordinários.  Só a Doutrina Espírita pode, deles, dar conta pelo fenômeno e a emancipação da alma que, escapando, momentaneamente de suas faixas materiais, se transporta para fora da esfera da atividade corporal.  No primeiro fato acima, é provável que a alma da mãe veio procurar a filha para adverti-la da sua morte; mas, no segundo, é certo que não foi o navio que veio procurar o armador em Tuileries; é preciso, pois, que tenha sido a alma deste que foi procurá-lo em Havre.